SCHÖMBERG BEI NEUENBÜRG
Ein Zuhause für junge Leute
Schömberg.
Jugendliche von der Straße zu holen und ihnen eine Heimat zu
geben, hat sie sich ebenso zum Ziel gesetzt, wie bereits engagierte
junge Leute weiter zu fördern und ihnen ein attraktives
Freizeitprogramm zu bieten: die Schömberger Jugendreferentin
Cornelia Egle. Um ihre Stelle zu finanzieren, ist der Förderverein
für Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde
unermüdlich im Einsatz. Sie trägt sich nur aus
Spenden.
Unter dem Motto "100 mal Ja" hat der Verein
eine Aktion gestartet, um 100 Sponsoren zu finden. Als weit
sichtbares Zeichen hängt für jeden Spender ein Ball oben am
Kirchturm, 40 sind zusammengekommen. "Wir hängen die
Jugendarbeit hoch", gibt denn der Vorsitzende Günter Höfeld
die Devise aus. Seit der Verein 1998 seine Arbeit aufgenommen und
kurze Zeit später Cornelia Egle eingestellt hat, ist es
gelungen, die Jugendarbeit kontinuierlich aufzubauen. Die
ausgebildete Grundschullehrerin, die über eine Zusatzausbildung
als Jugendreferentin verfügt, setze sich weit über die
Maßen für die Kinder und die Fortbildung von Mitarbeitern
ein, erklärt Höfeld. Zusammen mit ihr kümmern sich an
die 30 ehrenamtliche Helfer um 300 junge Leute zwischen fünf und
20 Jahren.
Die Betreuer zeigen ihnen nicht nur ein sinnvolles
Freizeitangebot auf, sondern vermitteln auch christliche Werte wie
Nächstenliebe oder ein soziales Miteinander. Denn die
konsequente Sparpolitik im Bereich der Jugendarbeit mache sich
deutschlandweit bemerkbar, betont Höfeld. Unter Problemen mit
auffälligen Jugendlichen habe auch Schömberg zu leiden,
nennt sie Brennpunkte wie den Kurpark. "Wenn junge Leute kein
Zuhause haben, ihren Platz nicht in der Kirche oder Vereinen finden,
werden sie auffällig." So setzt der Verein gerade auf
offene Jugendarbeit und möchte jedem jungen Menschen eine Chance
geben.
Das Jugendcafé "Rescue" öffnet
beispielsweise sonntags ab 17 Uhr im Keller des Gemeindehauses seine
Pforten, bietet Zeit und Raum, sich im Tischtennis, an der
Dartscheibe, beim Kickern oder Billardspielen zu messen oder an der
Bar mit Freunden auszutauschen. Auch bei der Zirkustruppe "Let's
show", die übrigens am Sonntag, 4. Februar, ab 19 Uhr im
Kurhaus ihr Können zeigt, sind immer wieder neue Gesichter
willkommen. Für dieses Projekt engagiert der Förderverein
gar einen ausgebildeten Zirkustrainer.
"Die Jugendlichen
sind uns viel wert", unterstreicht Höfeld. So stellt er mit
den Vereinsmitgliedern eine um die andere Spendenaktion auf die
Beine, ob Grillfest, Adventsessen oder Flohmarkt. Willkommen sind
natürlich auch einzelne Spenden. Es gilt, 10 000 Euro für
die 50-Prozent-Stelle aufzubringen, die zweite Hälfte der Kosten
finanziert die Kirchengemeinde ebenso aus Spenden. Zudem ist Cornelia
Egle mit weiteren 25 Prozent beim CVJM Langenbrand beschäftigt.
Unverständlich ist es für Höfeld, dass die Kommune
keinen Anteil an diesen Ausgaben übernimmt, gerade angesichts
des hohen Stellenwerts, den Verein und Kirchengemeinde der offenen
Jugendarbeit einräumen.
Er hofft, dass sich dies ändert.
Und er zählt auf weitere Unterstützer für die Stelle,
auf dass die Finanzierung nicht jedes Jahr zu einer Zitterpartie für
den Förderverein wird und es dann tatsächlich bald "100
mal Ja" zur Jugendarbeit in Schömberg heißt.
Weitere
Informationen über den Förderverein für Kinder und
Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Schömberg gibt es
beim Vorsitzenden Günter Höfeld unter der Telefonnummer
07084/17 16 und bei der Jugendreferentin Cornelia Egle, Telefonnummer
07084/93 47 90 im Büro oder 93 43 23 privat.
Schwarzwälder Bote 03.02.2007 - aktualisiert am 03.02.2007 02:41